Sonntag, 25. November 2012

Kapitel 1: Eindruck der Fronten (nur die ersten 568 Wörter)

Etwas taumelig steht die Braunhaarige in mitten des Raumes, noch leicht benommen vom plötzlichen Aufstehen. Um vier Uhr morgens aufstehen ist auch nicht so leicht, wenn man gar nicht daran gewöhnt ist. Schwankend bewegt sie sich zu einem kleinen Wandspiegel, betrachtet sich darin und versucht mit ihren Händen die leicht zerzausten Haare zu ordnen.
„Bei den Küchenvorbereitungen muss ich nicht gestriegelt aussehen, das passt schon.“, flüstert Yume zu sich selbst und bewegt sich nun standfester zum altmodischen Kleiderschrank. Wirklich auf Mode oder Trends zu achten empfindet sie als unnötig, weil es ihr normal auszusehen reicht. Das Nachtshirt landet im hohen Bogen auf dem ungemachten Bett und holt in aller Ruhe die Lieblingskleidung heraus. Neben der Unterwäsche ist es ein blass-grüner Pullover mit vier-blättrigen Kleeblättern in einer etwas dunkleren Farbe darauf, eine grau-blaue Jeans und natürlich ein Paar Socken, passend zum Pullover in einem Grünton. Auf dem Weg ihre Schuhe anzuziehen, holt sie ihre hüftlangen Haare wieder aus dem Pullover, die sich nach dem Umziehen immer unter ihren Oberteilen verstecken.

Endlich fertig, öffnet Yume ihre Zimmertür und verlässt das neue Zuhause, welches der Direktor ihr zur Verfügung stellt. Als Gegenleistung hilft das Mädchen dem alten Taki bei der Arbeit als Hausmeister. Der buckelige Mann hat ihr erzählt, er helfe den Köchen morgens bei der Ausladung der Laster, die die frischen Delikatessen liefern. Eine Elite-Akademie für Wohlhabende und Hochbegabte muss selbstverständlich nur das Beste für die Schüler in der Cafeteria bereitstellen. Sehr, sehr viele Schüler sind durch ihre Eltern berühmt und würden dem Ruf sofort schaden, wenn ihnen eine Kleinigkeit wie das Essen nicht mundet.

„Da bist du ja“, meinte Taki zu ihr als sie die letzte Treppe des Mädchenhauses hinabgeht. „Ich war noch etwas benommen vom Aufstehen, entschuldige Taki-san.“, entgegnet Yume ihm. Eilig öffnet er die Eingangstür, sie sind schon spät dran. Das Mädchen folgt ihm mit selber Geschwindigkeit. >Durch sein Alter und seine etwas krumme Körperhaltung ist er schon recht langsam. Auch sein rechtes Bein hinkt leicht nach. Aber Taki-sans Charakter macht das wieder weg. Er hat sich immerhin vor einigen Wochen dazu bereit erklärt, das Mädchenhaus wieder zu pflegen, damit ich darin wohnen kann. Dazu hat er mir alles gezeigt und schon eine kleine Übersicht der Schüler gegeben, von denen ich mich lieber fernhalten sollte. Aber warum er mir so viele Namen genannt hat, ist komisch…<
 

Taki-san hält an und das Mädchen bekommt direkt eine Pappkiste mit Avocados in die Arme gedrückt. Ernst vom Koch angesehen wird sie auch. Spät trifft wohl ganz gut zu. Die Kisten sind nicht sonderlich schwer und es waren einige Dinge dabei, wo Yume nicht gewusst hatte, dass man so etwas isst. Känguru-Fleisch, Froschschenkel, Straußeneier und mehrere seltsame Fische und exotische Früchte sind darunter. Aber es kümmerte sie nicht, sie hilft Taki aus um dann ihr Essen zu bekommen. Auf eine andere Art kann sie hier nicht leben, da das Geld an allen Ecken fehlt.

Alle gehen immer den gleichen Weg durch die Korridore. Alles sieht wahnsinnig steril aus als sei man in einem Krankenhaus. Weise Wände, kein noch so kleines Bild an der Wand, weise Türen und beinahe auch noch weise Türknaufe, mehr sieht man nicht. >Nicht das ich mich hier noch verlaufe, wenn ich jemanden aus den Augen verliere…< Ihr Gedanke wird durch einen Stups unterbrochen. „Natsuki?“, fragt eine junge Männerstimme. Abrupt dreht sich die Angesprochene um und blickt in die lächelnde Mine von Kai Oshura, dem Direktor der Akademie.

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