Freitag, 9. November 2012

Story-Prolog [complete] - Aufstehen nach dem Weihnachtstraum

Legende:
// ... // - Erinnerungen, Flashbacks
"..." - Jemand spricht!
>...< - Jemand denkt!

 

//Flashback start//
 

Kleine Flöckchen schwebten vom grauen Himmel herab und schmelzten sofort auf dem Beton. Menschenmassen drangen durch die Straßen und Gassen der Innenstadt, auf der Suche nach den perfekten Geschenken. Bald war Weihnachten, diesmal wohl mit einem kleinen Schneefall.
 

Die prächigen Farben leuchteten tagsüber aber abends, ja abends schimmerten sie wie feinste Edelsteine.

"Ich hätte das hier gerne..", sagte ein junges Mädchen an der Kasse eines der größten Einkaufshäuser der Stadt. Zögerlich schob sie ihr langgesuchtes Gut dem Verkäufer entgegen, welcher sie aufmerksam musterte.



Hüftlange, kastanienbraune Haare, eine recht schmale Taile, ein liebliches Gesicht, man mochte sich nicht vorstellen, was der Verkäufer dachte.
 

"Einen wunderschönen Abend und frohe Weihnachten!", entgegnete er ihr freundlich beim Abschied. Ein Nicken, geziert mit einem gemütsamen Lächeln, erhielt er als Antwort.

Die Blicke des Verkäufers waren nicht die Ersten, die das Mädchen über sich ergehen lassen musste.

Es war auch selten, dass sie so ansehnlich gekleidet war. Ein weissgepunkteter, blauer Schal zierte ihren Hals, ein hellgrauer Fliesmantel, ein knielanger, dunkelgrauer Rock und schwarze Termostrümpfe schützten sie vor der bibbernden Kälte und mattschwarze Stiefel schmiegten sich um ihre Waden und Füße.

Als sie das Einkaufszentrum verließ, steuerte sie genau auf das St. Katrina Krankenhaus zu, ein eher seltener Name in Japan aber es war eines der Besten. Bevor sie das Haus betratt, versteckte sie ihr wertvolles Geschenk.

"Natsuki-san, besuchen sie wieder ihre Mutter?", fragte eine bekannte Krankenschwester. Das Mädchen nickte wieder, "Und ich treffe mich mit Dr. Even.", äußerte sie sich wortkarg. "Mh, ich glaube, sie ist wartet bereits auf sie.", erwiederte die Schwester, während sie ihren den Zeigefinger seitlich an ihr Kinnn hielt und leicht nachdenklich an die Decke schaute. Natsuki-san verneigte sich kurz und ging ihren gewohnten Gang zum Fahrstuhl um in den 6. Stock zu fahren. Ihre Mutter wartete sicherlich schon auf sie, ebenso wie Dr. Even.

Wieder mit ihrem Geschenk in der Hand, tratt sie vor das Krankenzimmer. Sie hörte schon das Piepsen der Geräte, die auf und ab tappenden Schritte von Dr. Even, ihren schnellen Herzschlag. Sie hatte ihre Mutter lange nicht sehen können.

"Mutter, Dr. Even, ich bin wieder da!", ertönte ihre fröhliche Stimme beim Betretten des weissen Raumes, welche abrupt ihren Klang verlor als sie das Gesicht des Doktors sah.

//Flashback end//

Drr.. Drr.. Drrrh….

Mit einer plumpen Handbewegung wird der Wecker stillgelegt und es kehrt wieder Ruhe ins Zimmer ein. Ein leises Brummen hört man unter der Decke des kleinen Bettes. Es ist stockdunkel im Raum, nur ein leises Atmen ist zu vernehmen.

„Yume, Yume!“, ruft eine ältere, tiefe Männerstimme. Vorsichtig öffnet der Herr die Tür, welche dabei leise knarzt. Das Licht des Flures dringt ins Zimmer ein, dass man endlich etwas erkennt. „Yume du musst aufstehen, wir müssen gleich arbeiten!“, meckert der Alte leicht.

Er betritt das Zimmer des Mädchens Yume. In der Mitte des Raumes steht ein großer Schreibtisch mit vielen Papieren, Stiften und einer altmodischen Tischlampe. Der Klick des Lichtschalters lässt Yume zusammenzucken, da das Zimmer nun vollkommen erleuchtet wird.

„Deine Unterlagen hast du immer noch nicht eingeräumt!“, grummelt er. Die Angesprochene dreht sich erneut in ihrem kleinen Bett. Die Decke hat sie sich über den Kopf gezogen um sich vor dem Licht zu schützen. „Ja, ich mache das noch, kann ich nicht noch 5 Minuten liegen?“

„Du weißt, dass das nicht geht. Der Schuldirektor hat dir wegen deiner Mutter erlaubt hier zur Schule zu gehen aber um deine Nebenkosten zu decken musst du mir hier helfen. Immerhin hast du den Luxus im Mädchenabteihaus alleine wohnen zu können.“, antwortet der leicht bucklige Mann.

„Ja, ich weiß Taki. Ich bin auch dankbar dafür aber um 4 Uhr aufstehen? Ist das nicht etwas zu früh?“, gibt sie von sich, als sie sich aus dem Bettchen rollt.

„Aber nur weil die Köche so früh anfangen das Frühstück vorzubereiten. Und du möchtest doch leckere Zutaten abstauben, statt Reste, oder?“, erwähnt Taki während er sich auf dem Stuhl am Schreibtisch setzt. Yume streckt sich genüsslich und gähnt dabei. „Na gut, ich stehe auf.“

Der Mann erhebt sich wieder von dem Stuhl und verlässt das Zimmer, „Beeil dich aber, ja?“ Er erhält ein Nicken als Antwort.

>Dann soll mein Tag mal beginnen!<, denkt sich das junge Mädchen und verlässt ihr Kuschelnest.

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